
Während der Erneuerung einer innerstädtischen Eisenbahnbrücke bei laufendem Verkehr übernimmt Doka UniKit die tragende Rolle.
Mitten in München muss die historische, über hundert Jahre alte Eisenbahnüberführung an der Lindwurmstraße abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die innerstädtische Lage mit extrem beengten Platzverhältnissen ist dabei für die Baumaßnahmen ebenso herausfordernd wie die Tatsache, dass die Arbeiten bei laufendem Bahn-, und Straßenverkehr und direkt über einer U-Bahnlinie erfolgen müssen. Für eine reibungslose, termingerechte Umsetzung vertraut die Max Aicher Bau GmbH & Co. KG auf Doka. "Zum Tragen" kommt deren universeller Ingenieurbaukasten Doka UniKit, der eine flexible, belastbare Lösung für die temporäre Unterstellung und den Verschub des neuen Überbaus bietet – und dabei "die Bahn frei" hält.
Bauwerkstyp
Überführungsbauwerk
Herausforderung
Arbeiten auf engstem Raum unter laufendem Bahn-, Straßen-, und U-Bahn-Verkehr; enger Termin- und Sperrzeitenplan; anspruchsvolle Baugrundsituation; enorme abzutragende Lasten
Lösung
Doka UniKit Lastturm 1000 als Tragstruktur für den Überbau in Kombination mit UniKit-Jochträgern zur Ausbildung der Verschubachsen; Sonderlösungen für komplexe Brückengeometrien
Über hundert Jahre lang war die Eisenbahnüberführung an der Münchner Lindwurmstraße ein zentraler Bestandteil des Bahnnetzes – Tag für Tag rollen unzählige Züge über die 6-gleisige Brücke vom Hauptbahnhof in den Süden der Stadt und zurück. Doch die Zeit hat Spuren hinterlassen: Materialermüdung, gestiegene Anforderungen, zunehmendes Verkehrsaufkommen. Ein Neubau wurde unvermeidlich.
Die Baustelle liegt im Herzen der Landeshauptstadt – Bahn, Straße und U-Bahn treffen hier auf engstem Raum zusammen. Und weil die Gegend um die Lindwurmstraße zugleich Wohngebiet ist, mussten Lärm, Sperrzeiten und Einschränkungen so gering wie möglich gehalten werden. Arbeiten im laufenden Verkehrsbetrieb, eine anspruchsvolle Untergrundsituarion und ein eng getakteter Bauplan machten das Projekt zu einer logistischen wie bautechnischen Herausforderung.
Um den bestehenden Bahnverkehr aufrechtzuerhalten, entschied sich die Deutsche Bahn AG für einen Neubau in Seitenlage. Die bestehende Brücke wurde dabei entlang der Längsachse geteilt – in zwei Bauabschnitte. Während auf der einen Seite der Rückbau erfolgte, wurde über der verbleibenden Trasse eine temporäre Behelfsbrücke errichtet, über die der Zugverkehr weiterlaufen konnte. Seitlich davon entstanden – rechts und links der bestehenden Brücke – zwei neue Überbauhälften auf eigenen Tragkonstruktionen, die nach ihrer Fertigstellung in ihre endgültige Position verschoben und anschließend zu einem Gesamtbauwerk verbunden werden. „Sideshow Engineering“, das höchste Präzision und perfekt abgestimmte Abläufe erforderte.
„Mit Doka war das wirklich ein tolles Miteinander, nicht zuletzt durch die Möglichkeit der direkten Abstimmung – wir haben uns immer sofort kurzgeschlossen, wenn was war, und gleich eine Lösung gefunden. Das war ein echter Gewinn.“
Für die Umsetzung setzte die Max Aicher Bau GmbH & Co. KG auf die Unterstützung von Doka – und die auf ihren universellen Ingenieurbaukasten Doka UniKit für schwere Lasten. Um nicht nur die vertikalen Lasten während der Herstellung des Überbaus sicher abzutragen, sondern auch die horizontalen Kräfte für den sicheren Verschub der neuen Brückenteile aufzunehmen und die nötige Steifigkeit zu gewährleisten, entschied man sich für den UniKit Lastturm 1000 als Tragstruktur. Die verlängerten Joche für den Verschub der neuen Überbauten wurden mit UniKit-Jochträgern ausgebildet. Die Doka-Schalungsvormontage (SVM) begleitete das Baustellenteam bei der Montage und sorgte so für einen reibungslosen Ablauf vor Ort.
Auch beim Unterbau kam Doka-Technik zum Einsatz: Widerlager, Pfeiler und Fundamente wurden mit Framax Xlife geschalt – wirtschaftlich, robust und präzise im System. Für den Überbau entwickelten die Doka-Ingenieure maßgeschneiderte Abschalkästen, um die komplexe Brückengeometrie exakt herzustellen. Ergänzt wurde das Konzept durch Bühnen aus dem Doka-Fertigservice, die direkt an die Behelfsbrücke angehängt wurden und sichere Arbeitsbereiche beim Betonieren schufen.
Entscheidend für den reibungslosen Projektablauf war vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Doka und Max Aicher. Von der Planung bis zur Umsetzung arbeitete man Hand in Hand – immer direkt, lösungsorientiert und ohne Umwege. Glücklicher Zufall: Der ortsansässige Doka-Projektleiter Marc Bindler konnte das Bauvorhaben besonders eng betreuen und war regelmäßig persönlich auf der Baustelle. Gerade angesichts der engen Zeitfenster und der komplexen Logistik auf der Baustelle brachte das einen entscheidenden Mehrwert.
„Mit Doka war das wirklich ein tolles Miteinander, nicht zuletzt durch die Möglichkeit der direkten Abstimmung – wir haben uns immer sofort kurzgeschlossen, wenn was war, und gleich eine Lösung gefunden. Das war ein echter Gewinn,“ sagt Gerhard Maxlmoser, Polier bei Max Aicher Bau GmbH & Co. KG. "Sowas hat man natürlich nicht alle Tage, eine Baustelle direkt vor der Haustür. Es hat Spaß gemacht und war wirklich hilfreich, den Bau quasi live zu begleiten. Wir haben vieles direkt vor Ort besprochen – so geht es einfach schneller voran,“ ergänzt Marc Bindler.
Doka-seitig ist das Projekt inzwischen weitgehend abgeschlossen: Die neuen Überbauten stehen dort, wo sie hingehören – die Schalungs- und Verschubarbeiten sind beendet. In den kommenden Monaten folgt nun die Erneuerung der Straße unter der Brücke, bevor das Gesamtprojekt voraussichtlich in rund einem Jahr vollständig abgeschlossen sein wird.
Jahr der Fertigstellung
2025
Einsatz Doka UniKit
12 Monate
Land
Deutschland
PLZ
81371
Auftraggeber
Deutsche Bahn AG
Bauausführung
Max Aicher Bau GmbH & Co. KG
