Für zwei der drei Talbrücken im Zuge des Neubaus der Bundesautobahn A4 im Bereich Eisenach nutzt die bauausführende ARGE den selben Verbundschalwagen.
Obwohl sich die beiden Stahlverbundbrücken im Querschnitt erheblich unterscheiden, erfolgt die Betonage der Fahrbahnplatten der Böbertalbrücke (Hohlkastenquerschnitt im Radius) und der Nessetalbrücke (offener Trogquerschnitt im Radius) nacheinander mit dem selben oben fahrenden Verbundschalwagen. Außerdem ist jeweils eine Baustellenvormontage für die Schal wagen beauftragt, für die Erstmontage, das Umsetzen auf den jeweils zweiten Überbau und schließlich die Demontage. Und wie üblich ist der Bauzeitenplan äußerst knapp bemessen.
Gebäudetyp
Herausforderung
Lösung
Um für beide Brücken die vorgegebenen Bauzeiten sicherzustellen, berücksichtigt das Doka-Kompetenz Center KC4 beim Verbundschalwagen für die Böbertalbrücke bereits die Bauwerksgegebenheiten der 414,00 m langen Nessetalbrücke mit ihrem kleineren Kurvenradius von minimal 2.500 m. Ein tiefer Griff in die Baukästen des Traggerüsts SL-1 und der Trägerschalung Top50 erlaubt die Breitenanpassung des Querfachwerks durch 3,30 m lange Anpassungsstücke ohne aufwändige Stahlsonderteile. Zudem erleichtert die Abhängung der Schalelemente mit dem Ankersystem 20,0 die Arbeiten beim Ein- und Ausschalen durch weniger Ankerstellen und spart Zeit, Personal- und Materialkosten.
„Mit diesem System schaffen wir zwei auf einen Streich. Unsere Leute kommen bestens klar. Das spart Zeit und Kosten.“
Auch bei der insgesamt 7,66 m breiten Innenschalung der Nessetalbrücke dient das Ankersystem 20,0 als Abhängung. Die Innenschalungselemente samt Bühne verfahren mittels Rollenauflagern und in den Innenschalungselementen integrierten Rollenträgern unterhalb der fertigen Fahrbahnplatte. Dieses Schubladenprinzip erwies sich bereits bei früheren Projekten als schnelle und komfortable Lösung. Die Innen-Vouten werden mit Hilfe von Mehrzweckriegeln WU16 und Sonderanpasslaschen geschalt, um die Passbereiche zwischen Innen schalungselementen und Obergurten des Trogs zu schließen. Die Sonderanpasslaschen sind wegen der Schrägstreben im Trog notwendig. Denn sie lassen sich zum Verfahren der Innenschalung leicht ausbolzen und im neuen Betonierabschnitt mit wenig Handarbeit wieder einbolzen. Dies verhindert jede Kollision der Innenschalung mit dem Stahlbau.
Steile Böschungen und wenig geeignete Lager- und Montageflächen erschweren bei beiden Brücken die Montagearbeiten erheblich. Insofern sind alle Baugruppen nach einem exakten Montageplan zu sammenzufügen, möglichst frühzeitig auf den Stahlüberbau zu heben und dort fertig zu montieren. Dazu werden zunächst drei Fahreinheiten aufgesetzt und um rd. 15,00 m verzogen, um die restlichen drei Fahreinheiten daran anzuschließen. Danach hängt man die Bühneneinheiten und die aus Trägerrosten Top50 bestehenden Kragarmelemente an die Fahreinheiten. Anschließend erfolgt die Belegung mit Brettschalung quer zur Fahrbahn. Ein Montageteam aus erfahrenen Doka Mitarbeitern montierte den obenfahren den Verbundschalwagen fristgerecht auf den 1. Überbau der Böbertalbrücke und setzte ihn dort auf den 2. Überbau um. Nach Fertigstellung der Böbertalbrücke erledigte dasselbe Team die gesamte Demontage, ebenso wie die Montage-, Umsetz- und Demontagearbeiten bei der Nessetalbrücke – jedes Mal in her vor ragender Zusammenarbeit mit der Bauleitung vor Ort.
Jahr der Fertigstellung
2010
Projektdauer
10 Monate
Land
Deutschland
PLZ
99869
Stadt
Nessetal
Auftraggeber
ARGE Ingenieurbau GmbH